Zuallererst möchten wir noch mal erwähnen, wie froh wir sind, dass wir auf der alten, uns bekannten Fläche weitermachen können. Wie das immer so ist, bringt diese Fläche allerdings auch einiges an Herausforderungen mit sich. Die letzten Bearbeitungen der Flächen fanden ziemlich genau vor einem Jahr statt, als wir die Tunnel geräumt und mit den Wintersalaten bepflanzt haben. Seitdem wurden die Beete größtenteils sich selbst überlassen und haben getan, was Beete eben tun, wenn man sich nicht drum kümmert: verwildern. In allen vier Tunneln sind die Wintersalate in Blüte gegangen und haben dort fleißig ihre Samen verteilt. Zusammen mit einigen Beikräutern und Gräsern. Im Marktgarten haben sich Melde und Distel in diesem Jahr auch sehr wohl gefühlt und ebenso einiges an Saatgut hinterlassen. Viele der vorhandenen Beete wurden komplett vom Gras verschluckt. Neben den Beikräutern haben sich außerdem auch die Wühlmäuse sehr über die Abwesenheit von gärtnerischem Personal gefreut und augenscheinlich die komplette Fläche unterhöhlt. Wir hoffen noch, dass der Eindruck ein wenig täuscht, aber wenn nicht, könnten die Mäuse im nächsten Jahr wirklich zu einem Problem für unsere Wurzelgemüse werden.

In diesem Zustand kamen wir dann Anfang August in die Gärtnerei und haben angefangen zu gärtnern. Das bedeutete Beete mähen und Tunnel leerräumen, um weiteres Aussamen zu verhindern. Wir haben Silofolien bestellt (große, stabile schwarze Folien) und damit große Teile des Ackers abgedeckt. Das ist eine gängige Praxis im Marktgarten, um Beete bodenschonend vorzubereiten. Alle Pflanzen unter der Folie sterben durch die Hitze und die Dunkelheit, aber die Feuchtigkeit bleibt im Boden. Nach einigen Wochen können die Beete dann relativ einfach vorbereitet werden. Ein paar der Beete werden wir direkt nutzen, der Rest wird eine Wintergründüngung erhalten, bevor wir sie dann im kommenden Jahr bepflanzen.

In den Tunneln haben wir jetzt schon einen Großteil der Beete für den Winter bestückt. Dort wachsen dann Schnitt-, Feld- und Asiasalat, Möhren, Rettich, Spinat, Zicchorie, Koriander und Petersilie; eben alles, was unter den uns möglichen Bedingungen als frisches Wintergemüse wächst.

In den nächsten Tagen werden wir noch Spinat im Freiland aussäen, Knoblauch für das nächste Jahr stecken und die Tunnel fertig bepflanzen, bevor es dann endlich ans große Aufräumen gehen kann! Eine Angelegenheit, auf die wir uns schon lange freuen 🙂 Ab Mitte Oktober bekommen wir auch noch für 6 Wochen Unterstützung von Leon, einem befreundeten Zimmermann, der uns dankenswerterweise bei den längst überfälligen Handwerksarbeiten unter die Arme greifen wird. Dann werden beispielsweise die Schuppen fitgemacht und auch die Folientunneltüren endlich repariert.

Es ist also einiges zu tun und wir haben immer wieder das Gefühl, dass uns die Zeit davon läuft. Bisher haben wir aber immer alles gut geschafft an den drei Tagen, die wir aktuell in der Gärtnerei sind und auch, wenn wir gerade viele Aufgaben haben, die eher nervig und anstrengend als spaßig sind, freuen wir uns beide ungemein auf die kommende Saison und haben so richtig Lust dann voll einsteigen zu können!
Wenn wir das Gefühl haben, dass es sich anbietet, wird es vielleicht auch noch mal eine Gemeinschaftsaktion geben, aber im Moment gibt es noch keine Tätigkeiten, die sich gut auf viele Menschen aufteilen lassen.

So und zum Schluss möchten wir noch mal an unser Apfelfest am 11.10. erinnern. Tragt euch gerne noch in die Liste ein, wenn ihr vorhabt zu kommen. Wir werden viele leckere Äpfel ernten und anschließend gemeinsam bei Feuer und Kürbissuppe den Tag ausklingen lassen. https://nuudel.digitalcourage.de/TJNKaGps4jydkoRX